"Wenn bei einem Konzert die Scheinwerfer ausfallen und der Chor trotzdem weitersingt, ist das noch keine Sensation. Wenn der Chor jedoch so weitersingt, dass man die Dunkelheit zunächst gar nicht wahrnimmt, dann ist das durchaus bemerkenswert. Beim münchener «orpheus-chor» war am Sonntag in der Altenmarkter Asam-Basilika auf eindrucksvolle Art und Weise stimmliche Strahlkraft zu erleben - in einer einfühlsamen Annäherung an die geistliche Musik zur Zeit des Sonnenkönigs Ludvig XIV.
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Die Beleuchtung war zum Ende des Abends wiederhergestellt - das Leuchten in den Augen der Zuhörer dürfen sich die Sänger und Musiker des Abends aber getrost selbst zuschreiben."
kritiken
2007-2007Lully und Rameau in Altenmarkt
Eindringliche Verschmelzungen
Er galt als Antipode Richard Wagners im Münchner Musikleben Ende der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts: der als Dirigent an der Oper wie als Leiter der musikalischen Akademien höchst einflussreiche Franz Lachner.
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Lachners F-Dur-Messe jedenfalls und sein "Stabat Mater" gerieten mit dem Orpheus-Chor unter Leitung von Gerd Guglhör zu einer eindringlichen Erfahrung, wie klassische Proportionen und romantischer Ausdruck in der Harmonik, A-Cappella-Strenge und liedhafte Melodik wunderbar verschmelzen können.
Dank sei der Neugier und Hartnäckigkeit Guglhörs, der der Staatsbibliothek erst die Noten dieser grandiosen doppelchörigen Messe mit Soli entlocken musste. Kaum zu glauben dass eine solche Musik in den Archiven schlummerte und erst jetzt wieder - nach mehr als 100 Jahren - zum Leben erweckt wurde.
Der Orpheus-Chor sang sie in der Sendlinger Himmelfahrtskirche, die eine exzellente Akustik besitzt, mit seiner gewohnten Präzision und Leuchtkraft; aber darüber hinaus mit einer derart intensiven Anteilnahme dass man fasziniert jeder Phrase und jedem Wort hinterherlauschte.
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Lachners F-Dur-Messe jedenfalls und sein "Stabat Mater" gerieten mit dem Orpheus-Chor unter Leitung von Gerd Guglhör zu einer eindringlichen Erfahrung, wie klassische Proportionen und romantischer Ausdruck in der Harmonik, A-Cappella-Strenge und liedhafte Melodik wunderbar verschmelzen können.
Dank sei der Neugier und Hartnäckigkeit Guglhörs, der der Staatsbibliothek erst die Noten dieser grandiosen doppelchörigen Messe mit Soli entlocken musste. Kaum zu glauben dass eine solche Musik in den Archiven schlummerte und erst jetzt wieder - nach mehr als 100 Jahren - zum Leben erweckt wurde.
Der Orpheus-Chor sang sie in der Sendlinger Himmelfahrtskirche, die eine exzellente Akustik besitzt, mit seiner gewohnten Präzision und Leuchtkraft; aber darüber hinaus mit einer derart intensiven Anteilnahme dass man fasziniert jeder Phrase und jedem Wort hinterherlauschte.