kri­ti­ken

1990-1999
1990 Juli
Herausragend der Kammerchor des Akademischen Gesangsvereins München (mittlerweile orpheus chor). 15 Frauen, 15 Männer sangen sich mit an die Spitze dessen, was der Deutsche Sängerbund qualitativ zu bieten hat. Dieser Chor verdient große Beachtung. Schwere Literatur, die schwebend daher kommt, studierte Gerd Guglhör ein. Der Dirigent tauchte in die Werke ein, erzeugte lupenrein intonierte Klangbilder.
Lüneburger Landeszeitung, Mai 1990
Lied und Chor, Juli 1990
1990 Mai Bibliotheksaal Polling - Motetten von Schütz und Bach
orpheus kammerchor kam zum 300. Konzert
Der hinsichtlich Stimmbildung, Ausdruck und Sprache vorzüglich geschulte Chor sang bakannte und weithin unbekannte Werke ... Die hervorragende Disziplin der vierzig Chormitglieder, das sichtbare Eingehen auf die schwergewichtigen Bibelworte, das verhaltene Singen wie auch der Jubel darf der Chor der spürbar intensiven Arbeit und Leistung seines Dirigenten Gerd Guglhör danken. Die Zuhörer im wieder ausverkauften Haus haben das ganz und gar ungewöhnliche Chorkonzert als ein besonderes Ereignis empfunden und mit reichem Beifall bedacht.
Mai 1990
1991 Juli Benediktbeuren
Monteverdis «Marienvesper»
Glanzvolle Aufführung in der vollbesetzten Benediktbeurer Basilika
Der orpheus chor verband sich in immer wieder neuen Polyphonie-Wundern zur Verwirklichung jener Größe der Aussage, wie es das grandiose Werk und sein Schöpfer von ihm wollte.
Tölzer Kurier, Juli 1991
1991 Oktober Passau
Internationale Chortage Passau
Der unter Leitung von Gerd Guglhör auftretende, mitgliederstarke orpheus chor verfügt über ein erstaunliches Volumen, artikulatorischen Reichtum und ungemein expressive Gestaltung.
Münchner Merkur, Oktober 1991
1992 Dezember Bibliotheksaal Polling
«Weihnacht in San Marco»
Venezianische Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Langanhaltenden Beifall gab's im Pollinger Bibliotheksaal für Gerd Guglhör und den orpheus chor münchen.
Münchner Merkur, Dezember 1992
1993 Juli München
IV. Münchner Chorkonzert in der Philharmonie
Für die musikalischen Höhepunkte sorgte der orpheus chor. ... Denn was Gerd Guglhör mit «Trees» (von Lars Johan Werle) einstudiert und aufgeführt hat, das geht weit über das hinaus, was «normale» Chöre leisten können. «Trees» ... ist ein Werk, ... das höchstes Können und große Virtuosität erfordert.
Süddeutsche Zeitung, Mai 1993
1993 Juni Benediktbeuren
Geschlossenheit als Stärke
Bachs h-Moll-Messe in Benediktbeuern aufgeführt. Denn die Stärke des Ensembles lag in der Geschlossenheit, mit der ungeheuer lebendig und intensiv musiziert und gestaltet wurde. Dies gilt für die Tempi ebenso wie für die so logisch klingende, überaus geschickte Phrasierung, die sich wie ein roter Faden durch die Aufführung zog und die gerade in ihrer Konsequenz als Klammer und damit sehr überzeugend wirkte.
Süddeutsche Zeitung, Juni 1993
1993 Dezember Feldafing
Stimmlich ausgeglichen und sehr präzise geführt
orpheus chor singt für neue Feldafinger Orgel. Gerd Guglhör ... hatte seinen Chor zu beachtlichen musikalischen Höchstleistungen geführt.
Münchner Merkur, Dezember 1993
1994 München
Rückblick auf das Orlando-di-Lasso-Festival
Insbesondere Ensembles wie ... der orpheus chor ... erfüllten die hohen Erwartungen, die man an sie stellen durfte.
Süddeutsche Zeitung, Juli 1994
1995 April München
Gar nicht professoral
Bachs «Johannespassion» in sechs Folgen auf Bayern 2 ... Und zusätzlich zur Ausstrahlung von März bis Anfang April gab es in der Aula der Universität mit den Künstlern der Sendereihe ... ein monumentales Doppelkonzert: Werkeinführung mit live dargebotenen Musikbeispielen plus Gesamtaufführung. Respekt ist angesagt vor ... dem orpheus chor und dem musikalischen Leiter Gerd Guglhör.
Süddeutsche Zeitung, April 1995
1995 Juli Benediktbeuren
Händels «Messias» in der Originalfassung
Großartige Aufführung in der Benediktbeurer Basilika Eine außerordentliche Leistung vollbrachten der orpheus chor und die Neue Hofkapelle München ... . Entscheidendes Element der insgesamt großartigen Aufführung ... war die erst in der Originalbesetzung hervortretende Durchsichtigkeit des Chorklanges und eine geradezu virtuose Beweglichkeit der homogenen durchhörbaren Stimmen. Die bewegten Sechzehntel-Läufe der großen Fugensätze geschahen als chortechnische Wunderwerke, ohne daß quantitative Werte vernachlässigt wurden.
Münchner Merkur, Juli 1995
1995 Dezember Bibliotheksaal Polling
Marienvesper als Einheit von Glaube und Genuß
Monteverdis Musik in Polling
Gekommen war der orpheus chor münchen. Mit ... «Consequentia» und dem bis zur Zehnstimmigkeit orpheus-ähnlichen wohlklingenden Chor feierte Gerd Guglhör das Fest des Intellekts und der Sinne. ...Gerd Guglhör führte in innerer Konzentration seine Ensembles zu einer Aufführung von großer Geschlossenheit, ausgefeilter Klangbalance und räumlicher Wirkung.
Münchner Merkur, Dezember 1995
1996 Juli Passau - Händel: Israel in Egypt
Wie durch ein dünnes Glas
«Israel in Ägypten» in der Aldersbacher Kirche.
Das, was man von diesem Oratorien-Abend mitnahm, war vor allem das Gefühl der Durchsichtigkeit und Leichtigkeit. Der junge orpheus chor münchen und das Lyra Ensemble unter der Leitung von Gerd Guglhör sang und spielte das dramatische doppelchörige Werk Händels so durchscheinend und fragil, daß man die Partitur quasi vor sich sah. Dennoch zerbrach es keinesfalls an dieser Reduziertheit, sondern musizierte trotzend und wütend das dramatische Schicksal der Kinder Israels. ...
Passauer Neue Presse, Juli 1996
1996 Juli Benediktbeuren - Händel: Israel in Egypt

Orpheus Chor und Lyra Ensemble begeistern mit Händels «Israel in Ägypten».
... Mit einer Aufführung des Händel-Oratoriums «Israel in Ägypten» vermittelten der orpheus chor und das Lyra Ensemble eine Sternstunde der diesjährigen Benediktbeurer Konzerte. Mit Bravour gemeistert wurden Klangausbrüche ebenso wie präzis geformte Koloraturen auch in anspruchsvollen polyphonen Sätzen; kurzum eine Glanzleistung. ... Am Schluß gab es anhaltenden Beifall für eine von leidenschaftlicher Präsenz und Spannung geprägten Darbietung.
Tölzer Kurier, Juli 1996
1997 Februar München - Monteverdi: Marienvesper
Himmlisch
Gerd Guglhör mit seinem 1982 gegründeten orpheus chor und den Instrumentalisten der «Consequentia München» gelang mit einer jugendlich draufgängerischen Aufführung ein überwältigender Publikumstriumph. ... Das Wechselspiel zwischen Chor, Instrumenten und Solisten wird immer gelöster, die Gruppen feuern sich gegenseitig an. ...
Süddeutsche Zeitung (Reinhard J. Brembeck), Februar 1997
1997 Juni Dvorák/Jánacek-CD
Gerd Guglhör präsentiert Dvoráks D-Dur-Messe in der originalen «kleinen» Besetzung: also mit Orgel- statt Orchesterbegleitung. Diese Entscheidung hat Konsequenzen, weil sie die Interpretation in Richtung Intimität und Demut lenkt.
Fono Forum, Juni 1997
1997 Juni Benediktbeuren - Haydn: Caecilienmesse
Joseph Haydn, ganz aristotelisch
Gerd Guglhör, der orpheus chor und die Neue Münchner Hofkapelle mit der Caecilienmesse ... Es wurde harmonisch phrasiert und perfekt intoniert und die polyphonen Architekturen der großen Fugen traten in bemerkenswerter Klarheit hervor. Dies war vor allem das Verdienst des durchwegs trefflich besetzten Münchner orpheus chores mit seinem dezidiert ästhetischen und transparenten, auffallend vibratoarmen und daher beinahe orgelartigen Klangcharakter, der die Ästhetik traditionellen und historisierenden Musizierens verbindet...
Süddeutsche Zeitung, Juni 1997
1997 September Dvorák/Jánacek-CD
Was diese CD auszeichnet, ist die Tatsache, daß der Dirigent Gerd Guglhör über ein ausgezeichnetes Gespür für den Raum, den Chor und die Solisten verfügt. ... Alles wirkt und klingt transparent und ausgewogen; man musiziert engagiert und auf gutem Niveau.
Auf die nächsten Einspielungen mit dem «orpheus chor» unter der Leitung von Gerd Guglhör freue ich mich heute schon.
Guglhör kann sich besser als viele andere in die Sanftheit und Bewegtheit dieser Messe einfühlen. Dvoráks Spiritualität wird klar herausgearbeitet, ohne daß die Aufnahme rührselig wäre, wie es bei langsameren Tempi oft der Fall ist.
American Record Guide, September/Oktober 1997
1998 Februar Haydn-CD: Missa Cellensis
Gerd Guglhör gestaltet mit jungen hochmotivierten Sängern, Solisten und der kleinen Neuen Hofkapelle München eine aufregend lebendige, fast barock leuchtende Bühnen-Meßfeier in historischer Aufführungspraxis.
Süddeutsche Zeitung, Februar 1998
1998 Juni Haydn-CD: Missa Cellensis
Weite Dimensionen. Die einem breitem Publikum sicher unbekannten Münchner Musiker erfüllen, bei überzeugender Ausarbeitung aller dynamischen und klanglichen Details, das Komponierte mit pulsierendem Leben und Schwung.
Fono Forum, Juni 1998
1998 Juni Haydn-CD: Missa Cellensis
Der 1982 von Gerd Guglhör gegründete orpheus chor und das seit 1992 bestehende Orchester präsentieren eine durchsichtige, duftige, sehr beschwingte Interpretation. Besonders die fabelhafte Balance zwischen der Innerlichkeit des noblen «Seelen»-Idioms Haydns (Et incarnatus est, Nr. 13) und dem rasanten Allegro (Et resurrexit, Nr. 14) beeindruckt.
Klassik heute, Juni 1998
1998 Juli Niederaltaich - M.-A. Charpentier
Unverbraucht und engagiert
Orpheus chor und Neue Hofkapelle München in der Basilika Niederaltaich mit Werken von Marc-Antoine Charpentier Fantastisch, wie Gerd Guglhör Chor und Orchester führte, wie präzise die Einsätze und Abschläge kamen, wie harmonisch geschlossen sich Musiker und Sänger präsentierten.<
Passauer Neue Presse, Juli 1998
1998 Juli München - M.-A. Charpentier
Klang-Ereignis
Der Mut, anderes zu machen, trägt in den letzten Jahren spürbar Früchte. ... Und die Erfahrungen damit können durchaus sensationell wirken. ... Gerd Guglhör stellte in der St.-Markus-Kirche drei höchst gewichtige Arbeiten Charpentiers vor: eine Messe für acht Stimmen, das Miserere des Jesuites und ein Magnificat... Guglhör bot einen differenziert geführten Chor, ein hochmotiviertes Instrumentalensemble und (...) hatte ein vorzügliches, schlank und klar singendes Solistenensemble gewinnen können.
Süddeutsche Zeitung, Juli 1998
1998 Juli München
Charpentier — Eine Entdeckung in der Alten Musik
Hinreißendes Konzert mit Gerd Guglhör, dem orpheus chor und der Neuen Hofkapelle München. Gerd Guglhör konnte bei seinem ausschließlich Marc-Antoine Charpentier gewidmeten Konzert mit seinem orpheus chor einen triumphalen Sieg feiern.
Süddeutsche Zeitung, Juli 1998
1999 März München - Monteverdi: Selva morale e spirituale
Orpheus Chor: Sinn des Gesangs
Schon 1982 wurde von Gerd Guglhör der orpheus chor münchen mit Blick auf anspruchsvolle Chorliteratur gegründet. Inzwischen ist ein Ensemble herangewachsen, das wohl jedem Vergleich mit professionellen Chören standhält. Diesmal hatte man in der Kirche St. Markus ein Programm aus Monteverdis Sammlung «Selva morale e spirituale» zusammengestellt und durch zwei Werke J. Rosenmüllers ergänzt. ... So bot der hervorragend disponierte und bestens aufgelegte orpheus chor unter seinem emphatisch animierenden Leiter Gerd Guglhör eine Erlebnisreise durch exorbitante Welten des Gesangs. Das Zuhören wurde zum lauschenden Staunen.
Süddeutsche Zeitung, März 1999
1999 Juli Bibliotheksaal Polling
L\'Orfeo - Foto: P. Wiedenmann Klang von Leben und Tod
Brillianter «Orfeo» in Polling
In einer Aufführung voll großer innerer Ruhe, Spannung und Geschlossenheit erklang im überfüllten Pollinger Bibliotheksaal die erste Oper, die die Musikgeschichte kennt: Monteverdis «Orfeo». Die Aufführung bestach durch Detailreichtum und emotionale Unmittelbarkeit, Ausgewogenheit, den großen Spannungsbogen.
Münchner Merkur, Juli 1999
1999 Juli Passau
Es war ein großer Abend
Halbszenisch: Monteverdis «L´Orfeo»
...wie die Leichtigkeit der Darstellung alle Bewegungen — auch die des Chores — erfaßt, ist einem überaus präzise und inspiriert agierenden Ensemble zu danken. ... hart fallen die Schnitte an den Gelenkstellen des Werks ins Gewicht. Hier bewährt sich vor allem der hervorragende orpheus chor aus München. ... Gerd Guglhör dirigierte seinen orpheus chor sowie das kleine brillante Lyra Consort mit aller im zu Gebote stehenden Emphase, präzise und uneitel.
Passauer Neue Presse, Juli 1999
1999 Dezember Bibliotheksaal Polling - G. Frescobaldi & F. Cavalli
Wunderbare Alte Musik
Viel Beifall in Polling
Mit einer groß disponierten, klanglich üppigen Aufführung der «Messa sopra l'aria di Fiorenza» von G. Frescobaldi und den Vesperi F. Cavallis belegte am Sonntagabend Gerd Guglhör mit seinem orpheus chor und dem lyra ensemble, zu welch erstklassigen Leistungen er und alle Mitstreiter in Sachen Alter Musik fähig sind. ... Viel Beifall war der Dank für einen prachtvollen Abend, dessen Resultat im Frühjahr 2000 auf einer CD nachzuhören sein wird - schon jetzt der Tipp für die Freunde hochkarätiger Musik des beginnenden 17. Jahrhunderts.
Münchner Merkur/Weilheim, Dezember 1999
1999 Dezember München - G. Frescobaldi & F. Cavalli
Swingender Barock
orpheus chor in der Markuskirche. Welchen schier überbordenden Reichtum an Formen, welch farbenreiche Opulenz die italienische Alte Musik bietet, das wurde beim jüngsten Konzert in der Markuskirche deutlich: die «Messa sopra l'aria di Fiorenza» von G. Frescobaldi plus F. Cavallis Marienvesper von 1675. Gerd Guglhör und sein orpheus chor sind mustergültige Interpreten. Ganz weich und rund klingt das Ensemble, sehr geschlossen und dennoch transparent. Sogar von einem Platz in der ersten Reihe hört man keinen herausstechen - alle Sänger sind ideal aufeinander abgestimmt... Scharfe Akzente meidet Guglhör, er strebt einen sanft schwingenden, elastischen Duktus an. ... Langer Applaus.
Münchner Merkur, Dezember 1999
1999 Dezember München - G. Frescobaldi & F. Cavalli
Ton dient dem Wort
Jedem, für den das Wort von inspiriert dargebotener Musik mehr ist als nur eine Begriffshülse, seien die Konzerte des Münchner orpheus chors unter Gerd Guglhör ganz besonders ans Herz gelegt. ... Dort begibt man sich immer wieder auf Entdeckungsreise in musikalisch wenig erforschtes Terrain. Diesmal gab es die «Messa sopra l'aria di Fiorenza» von G. Frescobaldi und die Vesperi des Monteverdi-Schülers F. Cavalli. Guglhör (...) bringt den Chor dazu, die Noten nicht nur zu singen, sondern sie als Träger von Sprachsinn lebendig zu machen. ... Das freilich verlangt viel von Sängern und Musikern, die immer wieder den Puls wechseln und sozusagen im Text mitleben mussen. ... Musik wuchs auf diese Weise beglückend als Organismus, dem ein kundiger Plan zu Grunde liegt.
Süddeutsche Zeitung (R. Schulz), Dezember 1999