kritiken
2004-2004Israel in Egypt
Den Hauptanteil bei der Aufführung dieses Oratoriums hatte naturgemäß der Chor, und hier bewährte sich der orpheus chor münchen in vorbildlicher Weise! Er ist als Interpret Alter Musik sowie bei Neuentdeckungen weit über München hinaus bekannt. Unter seinem Gründer und musikalischen Leiter, Prof. Gerd Guglhör präsentieren die 55 Sängerinnen und Sänger das Werk mit hohem gestalterischem Reichtum. Trotz aller Homogenität des Ensembles müssen hier die reinen und frischen Stimmen der Damen hervorgehoben werden, die vor allem in den Höhen bestachen (...) Die dramatische Vertonung des Schicksals der "Kinder Israels", als monumentales, historisches Epos konzipiert, fand den begeisterten Beifall des Publikums im fast ausverkauften Prinzregententheater.
Aufbruch zur Freude
Missa nigra - welch ein Name für eine Barockmesse als Hauptwerk eines Kirchenkonzerts! (...) Aber nicht schwarz gebärdete sich die Kirchenmusik Johann Kaspar Kerlls an diesem Nachmittag in der Rotter Kirche, sondern licht, in Überschwang, im Schwingen der Tempi. Die Musik sprach zum Zuhörer. (...) Fast zwei Stunden wurde intensiv musiziert, und das in einem Tempo, das man bei alter Musik nur selten zu hören bekommt (...) Diese Musiker lebten einfach im Metier der Barock-Sakralmusik. Ja, auch die Zuhörer schienen sich am Ende wie trunken Agostino Steffanis gewichtigem Motettenwerk «Laudate Pueri» hinzugeben. Dieser großartige Abschluss stand in schönem Einklang mit der (...) Kirche.
Stilsicher
Ein Komponist, den schon Johann Sebastian Bach sehr schätzte - an dem muss was dran sein. Dass Johann Kaspar Kerll heute vergessen ist, kann nicht am Niveau seiner Werke liegen, wie Gerd Guglhör und der orpheus chor münchen mit einem glänzenden Konzert in der Herz-Jesu-Kirche deutlich machten. (...).
Mit großer Chorbesetzung gelang Guglhör eine klanglich opulente und zugleich ausdrucksstarke Aufführung von Auszügen aus Kerlls «Delectus Sacrarum Cantionum» und der eindringlichen «Missa nigra»; ergänzt um das «Laudate pueri» des später in München wirkenden Agostini Steffani. Organisch band er die Solisten in den stets wunderbar homogenen Chorklang ein (...).
Mit großer Chorbesetzung gelang Guglhör eine klanglich opulente und zugleich ausdrucksstarke Aufführung von Auszügen aus Kerlls «Delectus Sacrarum Cantionum» und der eindringlichen «Missa nigra»; ergänzt um das «Laudate pueri» des später in München wirkenden Agostini Steffani. Organisch band er die Solisten in den stets wunderbar homogenen Chorklang ein (...).
Lebendig
Den orpheus chor zu loben, bedeutet Eulen nach Athen zu tragen, dennoch ist die hohe Gesangskultur des Ensembles, sein homogener und doch ausgesprochen lebendiger Chorklang, die Differnziertheit des Singens und Gestaltens keineswegs selbstverständlich und nicht zuletzt das Ergebnis der unermüdlichen Probenarbeit von Gerd Guglhör, dem Gründer und Leiter des orpheus chors.
(...) Vielleicht waren der Beginn (...) und das Ende (...) die ergreifendesten Momente des ganzen Konzerts. Denn die einzelnen Sänger standen da im ganzen Chorraum verteilt - Männer und Frauen gemischt -, und so ergab sich ein ausnehmend schöner, weit ausschwingender Klang und eine unvergleichliche musikalische Aura. (...)
(...) Vielleicht waren der Beginn (...) und das Ende (...) die ergreifendesten Momente des ganzen Konzerts. Denn die einzelnen Sänger standen da im ganzen Chorraum verteilt - Männer und Frauen gemischt -, und so ergab sich ein ausnehmend schöner, weit ausschwingender Klang und eine unvergleichliche musikalische Aura. (...)