Das Barockorchester La Banda, der Orpheus Chor München und sieben Vokalsolisten unter Leitung von Gerd Guglhör waren die Interpreten von Claudio Monteverdis "Marienvesper", die im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses aufgeführt wurde, ein Raum, der nur wenige Jahre nach der 1610 erfolgten Komposition entstanden war.
Auf historischen Instrumenten konzertierte das La-Banda-Ensemble rein und strahlend mit den allesamt kraftvoll-sicheren Solisten. Auch der Chor präsentierte eine hervorragende Leistung, wirkte jedoch mit 60 Sängern an einigen Stellen schlicht zu mächtig. Dennoch waren die verschiedenen Kompositionsstile um 1600, die Monteverdi in diesem geistlichen Oeuvre kunstvoll miteinander verschmolz, schön herauszuhören. Exzellent umgesetzt auch die auskomponierten Echoeffekte. Durch das offenstehende Saalportal hallten partikulär Tenor und später eine Violine solistisch aus dem Treppenhaus wider.
Nach der - leider eingelegten - Pause war es kein leichtes Unterfangen, die zuvor stetig aufgebaute Spannung zu halten und zum Schluss hin zu steigern. Der letzte der fünf Vesperpsalmen sowie zwei marianische Gesänge und das abschließende "Magnificat" fielen gegenüber dem ersten Teil, dem noch ein imposantes siebenstimmiges "Gloria" Monteverdis vorausgegangen war, etwas ab. Die prunkvolle Schlussdoxologie hinterließ dann aber wieder einen deutlichen Akzent und gab dem Publikum Grund zu stürmischem Beifall.
Stimmen von außen