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Bei Anton Bruckners genialer Komposition denkt man an ein Wort des Franziskus von Assisi, er wäre durch die Musik zu Gott gekommen und Gott spräche durch die Musik zu ihm. Seine zweite Messe ist - zumindest was den Choranteil betrifft - seine wohl grösste. Sie ist äusserst diffizil und heikel, deswegen auffallend selten zu erleben.
Wie der Münchener Chor unter der sehr kompetenten, nur im "Kyrie" in seinem Dirigat etwas wenig locker wirkende Gerd Guglhör alle Aufgaben meisterte, war wahrlich alle Ehren wert. Da war nur gleich eingangs nach dem bemerkenswert langen a cappella-Abschnitt ein Anschluss an die Bläser intonationsmässig leicht verwackelt.
Die stellenweise äusserst kühne Harmonik mit reichster Chromatik bewältigte man bewundernswert. Sichere Einsätze auch an exponierten Stellen, ein tragfähiges piano an den Ausdruckshöhepunkten, sowie eine spannungsvolle, stimmige Interpretation insgesamt, waren weiter auf der Habenseite. Über Erwarten klar auch die fugierten Teile von strengster Polyphonie.
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Hornsteiners "Hymnen" - hier traten Nicole Winter und Angelika Wissmüller (Tochter des Komponisten) an den Klavieren hinzu - verbinden christliches Gedankengut des Mittelalters mit einer stark an Orff und Stravinsky (Psalmensinfonie!) orientierten Musiksprache. Hervorzuheben die von Erfahrung zeugende vorzügliche Behandlung der Bläser in der Partitur.
In der Hymne III gab's nach der brucknerisch anmutenden Blechbläsereinleitung eine ungewollt lange Generalpause. Dann stellte sich heraus dass der (sehr obligate) erste Fagottist seine Noten vermisste. Zum Glück fanden sie sich. Auch für einen Rezensenten ein absolutes Novum!
In memoriam Walter Hornsteiner